Pietro Gheller, Direktor der SCM Wood Division, erläutert die neuen Herausforderungen und Strategien des Unternehmens. Es handelt sich um eine innovative Vision, die über die Maschine hinausgeht und die Spitzentechnologien, die seit jeher die Stärke der Gruppe ausmachen, mit den Dienstleistungen und Kompetenzen kombiniert, die immer mehr zu einem strategischen Element für die holzverarbeitenden Unternehmen werden.
Wir sind immer an der Seite unserer Kunden - bereit, jede Herausforderung in eine Wachstumschance zu verwandeln. SCM hat eine klare Strategie für 2025 und darüber hinaus: Weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung und ein noch stärkerer Fokus auf maßgeschneiderte Dienstleistungen und spezialisierte Beratung. Das Ziel? Holzbearbeitende Unternehmen in allen Geschäftsprozessen zu begleiten. Eine Vision, die über die Maschine hinausgeht. Wie und warum? Pietro Gheller, Direktor der SCM Wood Division, erklärt.
„In den vielen Jahrzehnten unserer Zusammenarbeit mit der holzverarbeitenden Industrie hat SCM bewiesen, dass das Unternehmen in der Lage ist, dem internationalen Markt das umfassendste Technologiespektrum für diesen Sektor anzubieten“, erklärt Gheller. „Seit mehr als 70 Jahren entwickelt SCM hochmoderne Lösungen und komplette Prozesse, die den Kunden helfen, jede Produktionsanforderung in allen Anwendungsbereichen zu erfüllen: von der Möbelindustrie über Fenster und Türen bis hin zu Holzbau und Zimmerei. Aber unsere Vision geht heute noch weiter. Wir positionieren uns als strategischer Partner am Markt. Unsere Innovationen - wie auf der Ligna 2025 eindrucksvoll demonstriert - unterstreichen die Fähigkeit von SCM, langfristige, kontinuierliche und partnerschaftliche Beziehungen zu unseren Kunden aufzubauen, um ihre Bedürfnisse nicht nur während des gesamten Lebenszyklus der Maschine, sondern auch während ihrer gesamten Geschäftstätigkeit zu erfüllen. Dies erreichen wir nicht nur durch Technologie, die weiterhin im Mittelpunkt unserer Kompetenz steht, sondern auch durch ein Ökosystem integrierter Lösungen, die Spitzentechnologie, digitale Innovation, spezialisierte Beratung und maßgeschneiderte Dienstleistungen miteinander verbinden. Auf diese Weise wollen wir die Unternehmen der Branche dabei unterstützen, immer ehrgeizigere Ziele zu erreichen.“
Wie soll diese Vision konkret umgesetzt werden?
„Zum einen durch die Entwicklung technologischer Innovationen, die Präzision, Effizienz und Nachhaltigkeit auf ein Niveau heben, das den heutigen hohen Anforderungen an Automatisierung und Flexibilität gerecht wird - sowohl für kleine Betriebe als auch für große Industrieunternehmen. Dies ist die Grundvoraussetzung, um unseren Kunden eine Partnerschaft mit echtem Mehrwert zu bieten.
Gleichzeitig setzen wir auf modernste Dienstleistungen mit einem neuen, proaktiven Ansatz. Was wir ‚Servitization’ nennen, bedeutet nicht nur, erstklassige Dienstleistungen zu verkaufen, sondern ein Modell der After-Sales-Exzellenz zu garantieren - eine ‚Service Excellence’, die zunehmend den
Unterschied macht. Dies führt auch dazu, dass wir unsere Produkte mit einer längerfristigen Perspektive überdenken, um kontinuierlich Mehrwert zu schaffen.“
Der 2023 eröffnete ‚Digital Control Room‘ ist Teil dieses Ansatzes. Welche Vorteile bringt er den Kunden? „Mit diesem neuen Service, der durch unser IoT-System ermöglicht wird, können wir Daten und Informationen in Echtzeit verwalten. Dadurch entsteht ein durchgehender intelligenter Informationskanal zu unseren Kunden, unabhängig davon, wo auf der Welt sie sich befinden. Dieser Service ermöglicht es uns, die Leistung der vernetzten SCM-Maschinen weltweit kontinuierlich zu überwachen. Auf diese Weise können wir unsere Kunden proaktiv unterstützen, indem wir Informationen bereitstellen und sammeln, die auch in den Konstruktionsprozess einfließen. Das ist das Herzstück einer völlig neuen Strategie, die mit der Entwicklung des Marktes und der Industrie Schritt hält.“
Sie beschreiben eine völlig neue Welt. Wird sie für alle zugänglich sein?
„Ja, auf jeden Fall. Natürlich wird die Kluft zwischen den Anforderungen der großen Konzerne und denen der kleinen und mittleren Handwerksbetriebe in mancher Hinsicht größer werden. Das heißt aber nicht, dass wir uns für eine Seite entscheiden müssen. Die Geschichte von SCM zeigt, dass wir dank unseres breit gefächerten Portfolios in der Lage sind, Beziehungen zu allen Kunden aufzubauen. Wir sehen es als unsere Aufgabe und Verpflichtung an, an alle zu denken. Auch hier hilft uns der Digital Control Room, denn er ermöglicht es uns, ein skalierbares Serviceangebot zu entwickeln, das auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Unternehmens zugeschnitten ist.“
Zurück zu den neuesten technologischen Innovationen von SCM: Auf welche Anwendungsbereiche konzentrieren wir uns am meisten?
„2024 haben wir neue Lösungen für verschiedene Produktionsschritte vorgestellt. Im Bereich Nesting haben wir unser Portfolio um die neuen CNC-Bearbeitungszentren ‚morbidelli x50‘ und ‚morbidelli x100‘ ergänzt, die unser bereits stark nachgefragtes Produktportfolio erweitern und perfekt auf die Anforderungen der Losgröße 1 abgestimmt sind. Im Bereich Kantenanleimen haben wir mit der neuen ‚stefani m‘ einen weiteren Schwerpunkt gesetzt- eine Lösung, die speziell für den wachsenden Bedarf an flexibler Produktion entwickelt wurde.
Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist der Holzbau. Hier bauen wir unser Angebot an ‚oikos‘-CNC-Abbundanlagen und ‚dmc‘-Schleiflösungen für die Bearbeitung von CLT-Platten weiter aus. Parallel dazu haben wir unser Produktionswerk in der Toskana auf insgesamt 10.000 Quadratmeter erweitert - um unsere Kapazitäten zu erhöhen und unsere internen Logistikprozesse zu optimieren.
Auch 2025 bleiben wir innovativ: mit dem neuen Hobel- und Profilierautomaten ‚topset xxl‘ und dem Doppelendprofiler ‚celaschi xl‘.“
Auch Software spielt eine immer größere Rolle für die Effizienz und Flexibilität der Produktion. Was sind die neuesten Entwicklungen bei SCM in diesem Bereich?
„Im Bereich der CNC-Bearbeitungszentren ist unsere Software Maestro lab eine der spannendsten Innovationen. Sie ermöglicht die CAD/CAM-Programmierung im Büro oder direkt an der Maschine. Sie verwandelt Ideen einfach und intuitiv in fertige Produkte - mit über 150 integrierten Anwendungen und erweiterten Funktionen. Neu ist auch eine Version speziell für CNC-Bearbeitungszentren im Holzbau, Maestro lab beam&wall.
Darüber hinaus setzen wir auf unsere MES/MOM-Software (Manufacturing Execution System/Manufacturing Operation Management), die Komplettlösungen zur Fabrikintegration für Industrie- und Handwerksbetriebe bietet.“
Wir leben in einer Zeit, die aufgrund der Komplexität der aktuellen makroökonomischen und internationalen geopolitischen Lage sicherlich nicht die ermutigendste oder vielversprechendste ist. Mit welcher Einstellung blickt SCM in die nahe Zukunft? „Es stimmt - die Situation ist derzeit nicht einfach. Aber man muss das einordnen: Die Jahre der Pandemie waren in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Jetzt erleben wir die Rückkehr zur Normalität.
Unser Ziel bei SCM ist klar: Wir wollen weiter Marktanteile gewinnen. Die Entwicklung kompletter Prozess- und Engineering-Projekte für die Industrie ist dabei ebenso entscheidend wie unsere Partnerschaft mit Tecno Logica, einem Unternehmen aus Venetien, das wir im Juni 2024 übernommen haben. Tecno Logica entwickelt vollintegrierte Automatisierungs- und Robotiklösungen mit hoher Variantenvielfalt und Produktivität - die ‚Premiumklasse‘ in der Holzbearbeitung. Mit dieser Akquisition erweitern wir unser Produkt- und Serviceportfolio und setzen neue Maßstäbe in der industriellen Fertigung.“