Die Scm Group belegt den neunten Platz im jährlichen Ranking der Top 500 Romagna.

29.11.2019

Die Beilage der Tageszeitung “Il Resto del Carlino” listet die ersten 500 Unternehmen der Romagna (Forlì-Cesena, Ravenna, Rimini), die unter Bezugnahme auf ihren Umsatz im Jahr 2018 ausgewählt wurden. Nachfolgend lesen Sie das Interview mit dem Geschäftsführer Andrea Aureli unter dem Titel "Scm Group, Spitzenzahlen bei Umsatz und Einstellungen. Das Geheimnis? Die Innovation geht weiter".


Ein Umsatz von über 700 Millionen Euro, von dem 7% jährlich in Forschung und Entwicklung investiert werden: Die Scm Group, ein multinationaler Konzern mit Sitz in der Romagna, stellt Maschinen und Anlagen für die Bearbeitung einer Vielzahl von Materialien wie Holz, Kunststoff, Stein, Metall und Verbundwerkstoffe sowie Industriekomponenten her. Der Konzern ist mit drei Hauptproduktionsstandorten in Italien sowie weltweit direkt und umfassend präsent und beschäftigt 4.000 Mitarbeiter. In den vergangenen zwei Jahren sind der Gesamtumsatz um 200 Millionen und die Belegschaft um rund 900 Mitarbeiter gestiegen. Darüber hinaus wurden in den USA und Deutschland zwei strategisch wichtige Unternehmen übernommen.

Andrea Aureli, Sie sind Geschäftsführer der Scm Group. Das Unternehmen blickt auf eine fast 70-jährige Geschichte zurück: Welche Herausforderungen liegen vor ihm?
"Wir haben eine klare Vorstellung von unserer wichtigsten Zielsetzung, und das haben wir im Laufe der Jahre bewiesen: Wir schöpfen Werte. Für uns bedeutet dies in erster Linie die Gewährleistung der Rentabilität des investierten Kapitals. Langfristig gesehen wird jedoch der größte Teil davon wieder reinvestiert. Wir haben dabei 3 Prioritäten: Menschen, Innovation und Nachhaltigkeit. Wir verfügen über einen großen internen Campus für die theoretische und praktische Aus-und Weiterbildung, mit Management- und Fachkursen für die Optimierung der Kompetenzen unserer eigenen und der Mitarbeiter von Unternehmen der Branche. Wir arbeiten mit den besten Universitäten der Welt, insbesondere aber in der Region, sowie mit Technologie- und Forschungszentren zusammen. Teil eines Konzerns wie dem unseren zu sein, bedeutet, mit Kollegen aus der ganzen Welt im Rahmen der besten Verfahren und Standards zusammenzuarbeiten." 

Welchen Wert stellt Innovation für einen globalen Konzern, wie den Ihrigen, dar?
"Innovation ist eine kontinuierliche und tief greifende Anforderung, wenn man in hart umkämpften und sich ständig weiterentwickelnden Branchen operiert. Wir haben eine interne "Innovationsfunktion", aber die Beziehungen mit Forschungszentren, Universitäten, Technologiezentren und Start-ups haben ebenfalls einen hohen Stellenwert. Mit diesen Einrichtungen arbeiten wir auch im Rahmen mehrerer europäischer Projekte zusammen. Eines dieser Projekte, das sich mit einer neuen Mensch-Maschinen-Schnittstelle für unsere Technologien beschäftigte, gewann den renommierten internationalen RedDot Award. Wir nehmen an zahlreichen Wettbewerben teil, zu denen auch unser eigenes Prämierungsprogramm für Innovationen gehört. Darin finden wir Tag für Tag den Ansporn, nicht nur unsere Produkte, sondern auch die kleinen und großen Prozesse unseres Arbeitslebens zu optimieren, die sich eventuell bis auf unser Privatleben auswirken."

Wie gestaltet sich die Verbindung zur Region Emilia-Romagna?
"Der Zugang zu allen Kooperationen und Erkenntnissen aus der vielfältigen Welt der industriellen Forschung ist heute weitaus einfacher und fließender: Es ist wichtig, dass Personen mit Innovationsgeist weiterhin in verschiedenen Kontexten die Möglichkeit eines Zusammentreffens haben. Wir sind offen für alle, die sich uns anschließen wollen oder die Unterstützung bei der Durchführung von Aktivitäten brauchen, die wichtige Auswirkungen auch auf unseren Konzern haben. Ausgewogenheit ist dabei jedoch Pflicht, und wir müssen dabei allen Gebieten, in denen wir präsent sind, die gleiche Aufmerksamkeit zukommen lassen. Der heutige Wettbewerb ist dabei sehr spannend: von Zogno und Bergamo, die der Welt des Unternehmens sehr aufmerksam gegenüber stehen, bis zu Thiene und Vicenza, die Investitionen von uns fordern, wie auch unsere Firmen in Deutschland, den Vereinigten Staaten und Brasilien: Alle verdienen eine angemessene Berücksichtigung bei den Investitionen."

Sie sind in verschiedenen Branchen tätig, vom Bauwesen bis zur Automobilindustrie: In welchen Bereichen wird die größte Entwicklung erwartet?
"Die Diversifizierung ist für uns eine große Chance, um echte Innovationen zu schaffen, indem wir Ideen und technologische Lösungen von einem Sektor auf den anderen übertragen. Die Dynamik dieses Vorgangs nimmt dabei ebenfalls zu. Aber sie ist auch für die Stabilität der Performance des Konzerns von Bedeutung, der Investitionen besser planen und die eher statischen Branchen durch die Sektoren mit höherem Wachstum kompensieren kann."

Ausland oder Italien: Wo liegen die größeren Wachstumsmargen?
"Der Export macht 90% des Umsatzes aus. Neben einer umfassenden und kontinuierlichen Beobachtung des italienischen Binnenmarktes sieht unsere Strategie eine flächendeckende Präsenz in allen Märkten vor, die sowohl dazu beiträgt, durch die jeweiligen individuellen Anforderungen Anreize bei der Produktentwicklung zu setzen, als auch durch die unterschiedlichen Dynamiken die Performance des Konzerns zu stabilisieren. Neben Investitionen in die Erweiterung der Belegschaft sind wir immer auf der Suche nach möglichen Übernahmen und beobachten unsere Branchen aufmerksam. Derzeit arbeiten wir an der Zusammenführung zweier kürzlich im Ausland übernommenen Unternehmen: DMS in den USA und HG Grimme in Deutschland, die sich auf Lösungen spezialisiert haben, die unser Angebot erweitern und abrunden werden".

Konzernintern wurde ein Programm zur Förderung der sozialen Verantwortung von Unternehmen begründet. Von der Umwelt bis hin zum betrieblichen Welfare: Welche Initiativen werden umgesetzt?
"Wir haben unseren Mitarbeitern, die die eigentliche Triebkraft des globalen Erfolgs des Konzerns darstellen, eine Stimme verliehen, und fördern spontane Programme zur Verbesserung des Unternehmenslebens. In diesem Zusammenhang sind innovative Projekte mit sozialem und ökologischem Engagement und für die Förderung der Umgebung des Unternehmens entstanden: Ein übergeordneter Plan für die Reduzierung von Verschwendung und Abfall für einen bewussteren Lebensstil, eine schrittweise Beseitigung von Einwegplastik und -papier in den Kantinen und Pausenbereichen, Glaswasserflaschen für jeden Mitarbeiter, biologische Produkte von lokalen Erzeugern mit geringster CO2-Bilanz und hoher sozialer Wirkung sowie die Spenden an die Caritas für Mahlzeiten, die in der Kantine nicht abgerufen wurden. Diese Initiativen erfordern ein umfassendes Engagement aller. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass sie uns sensibilisieren und uns bei der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen helfen werden".